Begonnen hat alles mit meiner Geburt am 23.06.2000 in Göppingen. Denn schon zu dem Zeitpunkt war klar, dass ich in eine Sportliche Familie geboren wurde.
Mein Mutter war Turnerin, mein Vater hat seine Zeit mit Fußball und American Football vertrieben. Doch als ich knappe fünf Jahre alt war, und meinen Bruder (oben) beobachtete, gab es für mich keinen Zweifel mehr: Ich werde Skispringer!
Mein Bruder als Vorbild plus meinen Ehrgeiz ihn zu übertreffen im Gepäck, startete ich meine ersten Sprünge auf der K15 in Degenfeld, Schwäbische Alb. Nach einem Jahr Training, wurde es jedoch, durch berufliche Änderungen im Außendienst meines Vaters, notwendig, 2005 nach Halblech, Füssen, zu ziehen
Der Flug (Aktuelle Ergebnisse)
Die Landung (Sobald ich Aufhöre)
Mein Bruder Fabian(oben) und Ich in Degenfeld an der Schanze
Schon während meiner Zeit auf der schwäbischen Alb war der Skihang ein ständiger Begleiter. So bin ich oft mit meinem Bruder Fabian (links) ins nahegelegene Treffelhausen gefahren, um dort unsere Skikünste zu verbessern. Nach dem Umzug nach Halblech, änderte sich jedoch das Skisprung/Skifahr Verhältnis und driftete in Richtung Skifahren. Denn dort war der Skihang einer meiner neuen besten Freunde. Von zuhause waren es nur knappe 5 Skispringer Minuten zum Skilift und im gleichen Atemzug war es in Füssen noch gar nicht möglich Ski zu springen. Dies wurde erst unter der Hilfe meines Vaters, Christian, möglich. Die Schanzen in Bad Faulenbach(Füssen) wurden erst wiederhergestellt und der SC Füssen suchte deswegen nach helfenden Händen und einem Trainer, der die Skisprunganlagen und den Verein Reaktivieren könne.
Auch Heute noch profitiere ich von der Grundlagenausbildung die ich unter meinem Vater erlernen durfte, die wir auch mithilfe von Langlaufen und Skifahren weiter ausbauten. Auch die Disziplin, jeden Tag 100% zu geben, um eines Tages meinen Bruder übertreffen zu können, begleitet mich noch bis Heute.
So verliefen die Jahre 2005-2010, während mein Bruder und ich die K20 und die K51 in Füssen unsicher machten.
Auch meine kleine Schwester Sina begann zu dieser Zeit ihre Skisprungkarriere.
Doch nach knapp 2 Jahren wurden die Schanzen, zuerst für meinen Bruder, dann für mich, zu klein, was dazu führte, dass meine Mutter uns jeden Tag nach Oberstdorf fuhr, so dass wir beide auf den passenden Schanzen springen konnten.
Tatsächlich gab es damals die A7 noch nicht, weswegen eine Fahrt alleine schon knapp eineinhalb Stunden dauerte.
Somit bestand mein Alltag aus:
Per Bus zur Schule um 06:30
Schule von 07:50 - 13:00
Direkt ins Auto nach Oberstdorf 13:30 - 15:00
Training Ich oder Fabi 15:00 - 17:00 (Derweil Hausaufgaben)
Training des Anderen 17:00 - 19:00
Fahrt nach Hause 19:00 - 20:30
Letztendlich wurde auch mein kleiner Bruder Joel geboren, der die Fahrten nach Oberstdorf jeden Tag brav aushielt, aber logischerweise wurde es irgendwann zu viel. Nicht nur für mich und meinen Bruder, sondern vor Allem auch meiner Mutter, die uns Fahren und auch gleichzeitig Zuschauen, Anfeuern, eim Hausaufgaben helfen und auch Seelsorge betreiben durfte.
Die einzige logische Entscheidung war es, 2011 die Segel zu streichen und nach Oberstdorf zu ziehen, wo mein Vater kurzerhand als Trainer Einspringen konnte.
Ich wurde dort unter die Fittiche von Thomas Müller, Nordische Kombination, gebracht. Nach geraumer Zeit schmiss ich jedoch die Stecken in den Schnee und erklärte mich nie wieder so unnötig Quälen zu wollen, weswegen meine Karriere als Nordischer Kombinierer endete und meine Skisprungkarriere startete. Durch die vorherigen Trainingseinheiten dort, hatte ich sogar schon im Vorhinein Freunde gefunden, die mir das Einleben dort direkt ein wenig vereinfachen konnten... auch wenn der Dialekt am Anfang eine große Herausforderung war.
So begann mein langsamer, aber auch stetiger Aufstieg zum Weltcup Springer.
Einige Jahre gingen von dannen, bis ich mein erstes Podium im Deutschen Schülercup in Haselbach schaffte und somit einen neuen Push in Sachen Disziplin und Motivation bekam, wodurch ich härter an mir arbeitete, um dieses Gefühl noch öfter durchleben zu können.
So kam ich 2014 in den D/C Kader mit Kollegen wie z.B. Luca Roth oder Kilian Märkl, mit denen ich auch Später JWM Medaillen zusammen ersprungen bin.
Darauf folgte mein Aufstieg in den C Kader 2016 und damit auch meine erste Teilnahme einer JWM 2018, als auch mein erstes Internationales Podest im Alpencup 2018 in Hinterzarten, welches mir den Start bei den JWM überhaupt erst ermöglichte. Dort schaffte ich es mit Constantin Schmid, Cedrik Weigel und Justin Lisso: meine erste Gold Medaille im Team!
Zuletzt wurde ich 2019 Teil des B Kaders, um meine Chancen im FIS-Cup und vor Allem auch im COC zu versuchen, um womöglich auch bald im Weltcup springen zu können. Aber dazu gehörte auch eine Durststrecke und auch der Kampf sich kontinuierlich fest zu beißen.
So aber auch die Teilnahme an der JWM in Lahti, wo ich mit Luca Roth, Kilian Märkl und Constantin Schmid erneut Team Gold holte und die Teilnahme an der JWM in Oberwiesental im Jahr 2020 mit einer Bronze Medaille, zusammen mit Luca Roth, Claudio Haas und Kilian Märkl.
Ebenso schaffte ich im Jahr 2019 das Debut im Weltcup, als ich als Teil der Nationalen Gruppe in Oberstdorf zum ersten mal in die Vierschanzentournee schnuppern durfte.
Daraufhin etablierte ich mich im Continental Cup mit regelmäßigen Top-10-Platzierungen und schaffte es im Januar 2022 meine ersten Weltcup Punkte zu erspringen.
Letztendlich begann die Saison 2022/23 in der ich zum ersten mal Teil der A-Mannschaft wurde.
Ich durfte den Sommer über hinweg mit auf die Lehrgänge fahren, unter der Bedingung, falls ich nicht mithalten könne, wieder zurück in die B-Mannschaft zu gehen.
Ich nutzte diese Möglichkeit und biss mich im Team unter hoher Anstrengung fest und versuchte alles aus mir herauszuholen, um zum Weltcupstart in Ruka dabei sein zu können.
Jedoch reichte meine Leistung vorerst nicht ganz aus, weswegen ich zurück in den Continental Cup geschickt wurde, um dort den Quotenplatz für die Vierschanzentournee zu erspringen.
Von diesem "Rückschlag" ließ ich mich jedoch nicht unterkriegen und legte alles daran, dass ich den Platz erspringe, damit ich dort wieder dabei sein kann.
Dies gelang mir dann auch. Es begann in Vikersund mit einem Zweiten und meinem Ersten Sieg im COC.
Abgerundet sicherte ich mir den Quotenplatz mit eine Sieg in Ruka bei einem Abstand zu Platz zwei mit starken fünfunddreißig Puntken Vorsprung.
Damit hatte ich die Quote, das Selbstvertrauen und den Willen, mich im Weltcup festzubeißen.
Und dies gelang mir tatsächlich mit Bravur.
Ich schaffte es mich bei allen 4 Springen zu Qualifizieren, beendete jeden der 4 Wettkämpfe als teil der besten 15 Springer und holte mir in der Gesamtwertung den 13 Platz als zweitbester Deutscher. Somit hatte ich mir den Standpunkt erschaffen, um im Weltcup zu bleiben.
Seitdem gab es in meiner Karriere mehrere Highlights:
Saison 2023/24:
Nachdem ich meine erste Teilsaison 2022/23 mit vier Top-15 Ergebnissen und einem 13en Platz in der Vierschanzentournee beginnen konnte, führte ich die Saison mit weiteren persönlichen Glücksmomenten fort.
Als erstes war es mein erstes mal Überhaupt auf einem Podest im Weltcup.
Dazu kam es am 14.01.2023, als ich mit dem Team in Zakopane auf den dritten Platz sprang.
Zuvor musste ich jedoch erst noch schwitzen, da ich in den Trainingssprüngen davor meine Leistung nicht abrufen konnte, und deswegen davon ausging, fürs Team ausgewechselt zu werden. Aber meine Trainer zeigten Vertrauen in meine Sprünge, weswegen ich dennoch an den Start durfte und zusammen mit Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Andreas Wellinger den dritten Platz erreichte.
Ein weiteres Highlight dieser Saison war das erste Top 10 Karriere meiner Karriere in Willingen, welches durch das klassische Windspringen in Willingen begleitet wurde. Dennoch konnte ich gute Sprünge zeigen und somit mir einen Platz in den Top 10 der Weltelite ergattern.
Daraufhin verschlug es mich nach Lake Placid, eine Schanze die ich zuvor noch nie gesprungen bin, und welche eine sehr eigene Art und Weise hat. So ist es auf der Schanze oben extrem Rückenwindanfällig, jedoch ist nach dem "Buckel" der Rückenwind weg, weswegen das zu einem ungewöhnlichen Fluggefühl führt. Schaffte es in der Qualifikation auf Platz 10, schaffte es im Wettkampf nochmals in die Top 20.
Danach kam Rasnov. Ein Springen mit allen Deutschen Springer und ein Paar Slowenen. So wurde ich in diesem Wettkampf zwar erstmals 5er, jedoch ließ ich dies zu dem Zeitpunkt nicht als bestes Karriere Ergebnis werten, da es mehr einer Deutschen Meisterschaft glich, als einem Wettkampf mit Weltcupniveau.
Abgerundet wurde die Saison 2023/24 mit meiner ersten Raw Air, und somit meiner ersten Sprünge in Oslo und in Vikersund auf der Flugschanze. Vikersund als die eine Flugschanze, die mich bis jetzt noch sehr fesselt.
Saison 2023/24:
In der Saison 2023/24 wurde ich erstmals Teil der A-Mannschaft. Klar war ich zuvor schon im Weltcup unterwegs und durfte mich auch schon im Sommer zuvor von Lehrgang zu Lehrgang hangeln, jedoch was dies das erste mal, dass ich auch auf dem Papier im A-Kader aufgeführt wurde.
Im Sommer wurde viel getüftelt, denn nach den Änderungen im Material, musste ich am Anfang viel an meinem System feilen, um herauszufinden wie ich am besten Springen soll.
Das bekam ich auch schnell in den Griff, denn schon am 01. Juli stand schon der erste Wettkampf auf dem Programm: Die European Games.
Dort schaffte ich es im Einzel auf der K90, und im Mixed Team Springen, auf den Holzmedaillen Platz: Platz 4
Auf der Großschanze schaffte ich den Sprung aufs Podest und erreichte zum ersten mal in meiner Karriere, ein Podest bei einem Wettkampf mit Weltcupniveau
Der Winter 2023 startete ebenfalls erfolgreich. Mit einem siebten Platz beim ersten Weltcup der Saison, konnte ich sehr zufrieden sein, auch wenn, der Form aus dem Sommer nach, mehr hätte drin sein können.
Es folgte die Vierschanzentournee und mit neuem Selbstbewusstsein begann ich das erst der vier Springen mit einem sehr guten 6en Platz und somit mein erstes "richtiges" Top-6 Ergebnis. Gefolgt von einigen inkonstanten Sprüngen schaffte ich es dennoch die Tournee auf Platz 11 zu beenden.
Diese Inkonstanz setzte sich über den nächsten Monat hinweg fest, bis zum Wochenende in Lake Placid. Dort schaffte ich es nach einem guten Trainergespräch am Samstag nach dem Einzel, im Super Team eingesetzt zu werden und schaffte es dort mit Andreas Wellinger auf Platz Zwei zu Springen. Als wäre das noch nicht genug, schaffte ich es am Sonntag mich nochmals zu übertreffen und erreichte mein erstes Podest mit einem grandiosen Sprung auf 135m! Möglicherweise hätte es auch für einen Sieg reichen können, doch ich konnte, bei einem so weiten Sprung, leider keinen Telemark setzen, da ich nur einen Meter kürzer als der Schanzenrekord war.
Daraufhin schaffe ich es in Oberstdorf beim zweiten Skifliegen der Saison endlich meine ersten 200m zu fliegen! Gleich im Anschluss erreichte ich nur drei Sprünge später meine Personale bestweite von 220 Metern!
Letztendlich beendete ich meine Saison nach der RAW AIR in Vikersund mit einem guten 13en Platz im letzten Skiflug Wettkampf über drei Flüge und ging mit einem sehr guten Gefühl in die Wohlverdiente Sommerpause.